Was ist ayurvedische Ernährung?
Im traditionellen Naturheilkundesystem des Ayurveda ist die Ernährung der wichtigste Eckpfeiler. Damit liegt die mehr als 3.000 Jahre alte indische Medizin voll im Trend. Doch was ist eigentlich ayurvedische Ernährung genau? Geht es um bestimmte Lebensmittel, Gewürze oder die Zubereitungsweise? Wir klären auf ...

Nein! Grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob mediterran, indisch oder chinesisch gekocht wird. Es geht um die Qualitäten, Geschmacksrichtungen und die Wirkung im Organismus. Natürlich: Der Ayurveda ist ein System aus dem altindischen Kulturkreis. Daher werden in den ayurvedischen Schriften Kräuter, Gewürze und Nahrungsmittel erwähnt, die hier verfügbar waren. Doch die Grundprinzipien der ayurvedischen Ernährung lassen sich auf jedes Lebensmittel anwenden. Wichtig ist die Erkenntnis, dass die Wirkung desselben Lebensmittels bei jedem Menschen zu jeder Tages- und Jahreszeit anders sein kann. Beispielsweise wirkt Ingwer erhitzend und ist somit speziell zum Ausgleich für die kühlen Vata- und Kapha-Naturen geeignet, besonders im Winter. Kardamom dagegen ist nach ayurvedischer Sichtweise ein leicht kühlendes Gewürz, das sich besänftigend auf das Pitta-Dosha auswirkt. Ein Ayurveda-Experte kennt die Zusammenhänge und kann eine für die jeweilige Konstitution passende Nahrungsmittelliste aufstellen. So ist Ernährung gezielt für die Gesundheit auf die jeweilige Konstitution anwendbar - das ist das Geheimnis der ayurvedischen Ernährung.
- Möglichst frisch gekochte, warme Speisen essen.
So können die Nährstoffe besser aufgenommen und die gesamte Nahrung besser verstoffwechselt werden.
- Achten Sie auf die Jahreszeiten.
Nutzen Sie regionale, saisonale Produkte, welche die Qualitäten der jeweiligen Jahreszeit ausgleichen (z.B. wärmendes im Winter, kühlendes im Sommer).
- Mittags die Hauptmahlzeit essen.
Das entspricht der ayurvedischen „Tagesuhr“, da zur Mittagszeit unser Verdauungsfeuer am stärksten ist. Morgens und abends möglichst nur leichte Kost.
- Qualitativ hochwertige Zutaten einkaufen.
Vermeiden Sie industriell verarbeitete Lebensmittel und chemische Zusatzstoffe, verwenden Sie keine Lebensmittel aus Dosen.
- Kleine Portionen.
Das Essen einer Mahlzeit sollte idealerweise in beide Hände passen, die zu einer Schale geformt sind. Zuviel Nahrung auf einmal behindert den Verdauungsvorgang.
- Keine Getränke zu den Mahlzeiten, besonders keine kalten.
Das „löscht“ das Verdauungsfeuer Agni. Besser ist abgekochtes warmes Wasser oder ungesüßter Kräutertee über den Tag verteilt.
- Stress-Essen vermeiden.
Lassen Sie sich Zeit beim Essen, kauen Sie gut, kein Lesen oder Fernsehen zu den Mahlzeiten. Auch Streitgespräche oder Diskussionen beim Essen wirken sich ungünstig auf die Verdauung aus.
- Nur bei echtem Hunger essen.
Der Hunger zeigt an, dass die letzte Mahlzeit vollständig verdaut wurde. Erst dann kann sich der Körper um neue Nahrung kümmern.
- Alle Geschmacksrichtungen verwenden.
Nutzen Sie für jede Mahlzeit süße, saure, salzige, scharfe, bittere und herbe Geschmäcker. Dadurch erreichen Sie eine optimale Balance.
- Unverträgliche Lebensmittelkombinationen beachten. Manche Lebensmittel sind in bestimmter Kombination sehr ungünstig für den Organismus. Eine Übersicht dieser ayurvedischen „No Go’s“ finden Sie hier.




