Immer frisch gekocht, passend zur Dosha-Konstitution, mit Liebe zubereitet und mit Achtsamkeit genossen – das sind die perfekten Zutaten für ein ayurvedisches Gericht. Damit das Essen lecker und gesund gleichzeitig ist, sollten sich Ayurveda-Neulinge zunächst an die Rezepte erfahrener Ayurveda-Köche halten. Wir haben den Kochbuch-Markt durchstöbert und dabei unter anderem ein paar echte Highlights gefunden, die den Einstieg in die Ayurveda-Küche leicht und lecker machen.
Usha Lad / Vasant Lad
Das Kochbuch des Ayurveda - Selbstheilung durch die ayurvedische Küche
Wer sich für das ayurvedische Medizinsystem interessiert, kommt an Vasant Lad nicht vorbei. Er ist sicher einer der erfahrensten und versiertesten Ayurveda-Experten unserer Zeit. Und da die Ernährung den wichtigsten Stellenwert im Ayurveda einnimmt, ist ein gutes Kochbuch auch aus therapeutischer Sicht unverzichtbar. Entsprechend hat das Kochbuch von Vasant Lad „Hand und Fuß“. Es ist nicht einfach nur leckere Küche mit exotischen Zutaten, sondern eben – ganz im Sinne des Ayurveda – Nahrung die Heilpotential hat. Dabei gibt Vasant Lad stets Informationen zu den Auswirkungen des jeweiligen Gerichts auf die individuelle Konstitution. Er erklärt auch, wie sich verschiedene Zutaten und Gewürze in Bezug auf den Körper und die Doshas bemerkbar machen können.
Die Rezepte stammen von seiner Frau Usha. Und sie weiß wirklich, wie es geht! Echt lecker: der Gemüse-Gewürzreis und die Sabji-Rezepte. Damit wird ayurvedische Gemüsevielfalt zum Leckerbissen! Das tolle an diesem Buch ist, dass die Rezepte relativ einfach zu kochen sind. Die Standards der ayurvedischen Küche sollte man zu Hause haben (z.B. Ghee, Senfsamen, Kurkuma, Koriander, Zimt oder Kardamom), aber sonst stellen die Rezepte keine besonderen Anforderungen an den Koch. Über die Kochrezepte hinaus enthält Das Kochbuch des Ayurveda mehr als 300 einfache ayurvedische Hausmittel für die Behandlung vielfältiger Beschwerden – von der einfachen Erkältung über Hauterkrankungen bis hin zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern. Zusätzlich enthält das Buch einen Fragebogen für die Ermittlung der eigenen Konstitution und Ernährungsrichtlinien für die jeweiligen Konstitutionstypen.
Fazit:
Für mich noch immer das beste ayurvedische Kochbuch für alle, die indische Küche mögen oder es einmal ausprobieren möchten. Daumen hoch, fünf Sterne und ein dickes Dankeschön an Dr. Lad, für dieses bereichernde und umfassende Grundlagenwerk der ayurvedischen Koch- und Heilkunde.
Irene Rhyner
Europäische Ayurveda Küche
Dieses Buch ist nur ein halbes Kochbuch, denn nur ein gutes Drittel der Buchseiten enthält Rezepte. Der Großteil ist eine umfassende Einführung in die ayurvedische Denkweise und Theorie der ayurvedischen Ernährung. Ein recht ausführlicher "Typen-Test" ist ebenfalls enthalten. Interessant finde ich persönlich die Beispiele der Dosha-Konstitutionen, die mit Passbildern aufgelistet sind. Hier wird deutlich, dass es unmöglich ist, eine ordentliche ayurvedische Typbestimmung nur an Äußerlichkeiten festzumachen. Auch dem Thema „Gewichtsreduktion und Diät mit Ayurveda“ widmet die Autorin ein ganzes Kapitel, was sicher einen Nerv bei den Lesern treffen dürfte.
Die Rezepte im Buch sind wunderschön bebildert – das macht Lust aufs Kochen! Jedes Rezept beinhaltet Hinweise zu Varianten für jedes Dosha und eine Zutatenliste für jeweils eine und vier Personen. So spart man sich das Umrechnen, ein netter Service. Die Rubrik „Typgerechte Gewürzmischungen und Ghees“ erleichtert das passende würzen. Besonders schönes Extra: einzelne Kräuter, Pflanzen und Gewürze werden mit ihren Wirkungen auf Dosha und Gesundheit sowie ihren Verwendungsmöglichkeiten in der Küche erklärt. Irene Rhyner ist Ayurveda-Therapeutin und lebt mit ihrem Mann, dem renommierten Ayurveda-Experten und Autor Hans H. Rhyner, in der Schweiz.
Fazit:
Man spürt das Herzblut, das Irene Rhyner in dieses Buch gesteckt hat. Mit der ausführlichen Einleitung ins Thema und vielen detailreichen Tipps und Dosha-Hinweisen ist das Buch sehr empfehlenswert für alle, die sich intensiver mit dem ayurvedischen System im Allgemeinen und ayurvedischer Ernährung im Besonderen beschäftigen möchten.
Nicky Sitaram Sabnis
Das große Ayurveda Kochbuch
Der Fokus liegt bei diesem fundierten Ayurveda-Kochbuch Rezepten aus der indischen Küche. Und die sind großartig und sehr schön präsentiert! Das Buch bietet eine vergleichsweise kleine, aber sehr gute Einführung in das ayurvedische System sowie einen Dosha-Test mit den passenden Erklärungen in Bezug auf die individuellen Ergebnisse des Lesers. Zu jedem (Misch-)Typ werden die passenden Nahrungsmittel vorgestellt – und später in köstlichen Rezepten verarbeitet. Für jedes Gericht gibt Nicky Sitaram Sabnis einen Hinweis darauf, für welches Dosha es geeignet ist. Die sinnvolle Aufteilung nach Getränken, vegetarischen Hauptspeisen, Beilagen, Salate usw. macht es dem Leser einfach, für den jeweiligen Bedarf das Passende zu finden. Eine Besonderheit auf dem Markt der Ayurveda-Kochbücher ist die Rubrik „Fisch oder Fleisch“, was es für alle Nicht-Vegetarier besonders interessant macht.
Die Rezepte sind allesamt indisch inspiriert und machen Lust aufs Ausprobieren. Dabei sollte man die üblichen ayurvedischen Gewürze im Haus haben. Manche spezielle Zutat – wie zum Beispiel Amchur Mangopulver oder Tamarindenpaste – sind sicher nicht ganz leicht im Supermarkt zu bekommen. Doch lassen sich viele Zutaten durch westliche Ersetzen und so sind die Rezepte auch für den Laien gut umsetzbar. Autor und Ayurveda-Fachmann Nicky Sitaram Sabnis stammt aus Indien und lebt seit inzwischen mehr als 20 Jahren in Bayern, wo er unter anderem ein Seminarzentrum für ayurvedische Küche betreibt.
Fazit:
Vollste Empfehlung für alle, die gerne relativ einfach indisch kochen und dabei die ayurvedischen Grundregeln beachten möchten!
Nicky Sitaram Sabnis
Achtsame Ayurveda-Küche
In diesem schönen Buch stellt Ayurveda-Kochexperte Nicky Sitaram Sabnis 120 Tridosha-Rezepte vom Feinsten vor. Doch es geht ihm nicht nur um Zutaten und Methoden... der Autor möchte den Leser Sensibilisieren für das Thema Achtsamkeit - beim Kochen und im Leben allgemein. Für ihn ist die achtsame Zubereitung von Speisen eine Art meditativer Akt, der Ruhe und Entspannung bringen kann. Ob sich die Rezepte im Buch wirklich alle stressfrei nachkochen lassen, liegt sicher im Auge des Kochs. Jedenfalls ist das Buch ein umfassendes Standardwerk der Ayurveda-Küche mit Typentest, Lebensmittellisten, Menüvorschlägen und Alltagstipps, die auch für Neulinge der indischen Heilkunst geeignet sind. Die meist vegetarischen Rezepte sind sehr ansprechend präsentiert. Dabei reicht die Palette von Suppen über Gemüse bis zum Tee-Rezept. Das Gute ist, dass sie entsprechend der Tridosha-Küche aufgebaut sind und dadurch zu allen Dosha-Typen passen. Sinnvoll ist auch der Abschnitt über die "Ayurveda-Auszeit", in dem der Autor Ernährungs- und Verhaltens-Tipps für eine Kur beschreibt.
Fazit:
Nicky Sitaram Sabnis ist ein sehr erfahrener und guter Ayurveda-Koch. MIt diesem wunderbaren Kochbuch fügt er dem reinen Kochen noch einen anderen Aspekt hinzu: die Achtsamkeit. Im Sinne der Ganzheitlichen Philosophie des Ayurveda sehr gelungen!
Tasty Katy
Modern Ayurveda
Sehr wertig und clean kommt dieses 300 Seiten starke Kochbuch der Foodbloggerin Katharina Döricht („Tasty Katy“) daher. Es bietet eine abwechslungsreiche Auswahl an Rezepten, die sich gut ins ayurvedische System übersetzen lassen. Leckere Frühstücksbrei-Variationen, viele Gemüsegerichte und gesunde Desserts werden jeweils mit moderner Bildsprache und kurzen Beschreibungen dargestellt. Auch Getränke wie Smoothies, die beliebte goldene Milch oder Ingwer-Zitronenwasser sind mit dabei. Vieles davon sind natürlich keine besonders komplexen Rezeptideen, aber aus dem Ayurveda eben nicht wegzudenken. Im Buch gibt es außerdem eine sehr kurze Einführung in das ayurvedische System sowie einen kleinen Ayurveda-Test. Was fehlt ist die Dosha-Information bei den Rezepten. Hinweise darauf gibt es nur vereinzelt in den beschreibenden Texten.
Die meisten Gerichte kommen mit bekannten westlichen Gewürzen aus. Für den europäischen Markt ist das auf jeden Fall hilfreich, denn nicht jeder mag täglich den Geschmack der indischen Standards wie Kreuzkümmel oder Kardamom. Besonders gut finde ich den Ansatz von Tasty Katy, bekannte Gerichte in gesunder Variante zu präsentieren – zum Beispiel Bolognese aus Linsen, Brownies auf Kürbis-Basis oder ayurvedische heiße Schokolade. Dabei bleibt alles stets einfach, die Zutatenlisten sind kurz, die Anleitungen kompakt. So können auch Kochanfänger oder gestresste Berufstätige öfter zu einer frisch gekochten Mahlzeit kommen.
Fazit:
Das Kochbuch von Tasty Katy kombiniert auf stylishe Art einfache Vollwert-Küche mit ayurvedischem Touch und ganzheitlichem Denkansatz. Die gelungene Mischung aus westlichen und klassisch indisch-ayurvedischen Gerichten bietet für jeden Geschmack etwas. Für Einsteiger gibt es zudem einige clevere Tipps, wie man seine Ernährung ohne großen Aufwand "ayurvedischer" machen kann. Wer sich täglich mit gesundem Essen etwas Gutes tun möchte und keine ausführlichen Einführungen in die ayurvedische Ernährungslehre sucht, ist mit diesem Kochbuch gut beraten.
Sandra Hartmann
Ayurveda-Alchemist – Die große Ayurveda Kochschule
Ayurveda-Köchin Sandra Hartmann gewährt in diesem Kochbuch einen Einblick in ihr beachtliches Repertoire. Nach einem kurzen Einblick in die Theorie der ayurvedischen Ernährung kann der Leser anhand einer Tabelle seine eigene Dosha-Konstitution bestimmen. Passend dazu gibt es auch gleich ein paar ayurvedische Ernährungstipps. Besonders erwähnenswert ist das „Ayurveda Gewürzlexikon“, wo auch die Herstellung von Masalas, den traditionellen indischen Gewürzmischungen, beschrieben ist. Leider fehlt aber gerade in diesem für den Ayurveda so wichtigen Kapitel – ebenso wie bei den Rezepten – der eigentlich so essentielle Dosha-Bezug.
Dass die Autorin ein Kochprofi ist, merkt man den Rezepten an. Die Gerichte sind meist vegan, klassisch-indisch und haben häufig eine etwas längere Zutatenliste. Auch dürfte die Auswahl der Zutaten so manchen Hobbykoch im Alltag vor eine Herausforderung stellen, denn sicher hat nicht jeder Supermarkt Okra-Schoten, weiße Mohnsamen oder schwarzes Salz vorrätig. Und die Verwendung von drei Blättern Mangold oder einer Scheibe Hokkaido-Kürbis ist in Bezug auf das Thema Resteverwertung nicht ganz alltagstauglich. Aber wer am Wochenende einmal authentisch-indisch kochen möchte, findet in dem Kochbuch tolle Anregungen. Leckermäuler werden sich über das vergleichsweise große Kapitel der ayurvedisch-veganen Süßspeisen und Kuchen freuen.
Fazit:
Der Begriff Kochschule im Titel ist vielleicht etwas irreführend, denn es wird (bis auf die Herstellung von Paneer) eigentlich nicht detailliert gezeigt, wie man die einzelnen Gerichte zubereitet. Doch wer auf der Suche nach guten, authentisch indisch-ayurvedischen Rezepten ist, dem wird das Buch gefallen.
Nicky Sitaram Sabnis
Jetzt koche ich ayurvedisch – Schnelle Küche für Einsteiger
Und noch so eine schöne Rezeptsammlung von Nicky Sitaram Sabnis – diesmal mit dem Fokus auf leicht umsetzbarer Einsteigerküche für Berufstätige. Nach einer sehr kurzen und auch für Ayurveda-Einsteiger verständlichen Einführung in die ayurvedische Denkweise folgen 80 wunderbare, indisch inspirierte Gerichte, d ie auch Kochanfänger hinbekommen können. Auch einige Fisch- und Fleischrezepte sind dabei, darunter Klassiker wie Chicken Tikka Masala oder Tandoori Chicken. Da in der ayurvedischen Ernährung Suppen einen hohen Stellenwert haben, gibt es dafür besonders viele Rezepte. Schön finde ich persönlich Sabnis Spezialabteilung: die hauseigenen eigenen Gewürzmischungen, wie zum Beispiel das bayerisch angehauchte „Bayurveda Masala“. Einzig die Hinweise auf konstitutionsbezogene Abwandlungen der Rezepte fehlen. Die gibt es nur bei den ayurvedischen Gewürzen, die in einem eigenen Kapitel kurz mit ihren gesundheitlichen Wirkungen beschrieben werden. Doch da es sich bei den Rezepten meist um Tridosha-Küche handelt, die für jede Konstitution geeignet ist, ist das zu verschmerzen. Dafür liegt der Autor mit seiner Kennzeichnung, ob es sich um ein vegetarisches, veganes, glutenfreies oder laktosefreies Rezept handelt, voll im Trend.
Fazit:
Große Einführungen in die ayurvedische Ernährung bietet das Buch nicht. Doch es ist ein sehr schönes Kochbuch für Einsteiger, die sich der indisch-ayurvedischen Küche auf möglichst unkomplizierte Art nähern möchten. Klare Empfehlung also für alle, die auf der Suche nach guten und einfachen Rezepten sind.
Laura Plumb
Ayurveda-Kochbuch für Einsteiger
Die amerikanische Kochbuch-Autorin und TV-Moderatorin Laura Plumb gibt in diesem Werk eine Einführung in die Grundprinzipien des Ayurveda. Ein kleiner Dosha-Schnelltest ist ebenfalls inkludiert. Die Rezepte sind entsprechend der Jahreszeiten und Doshas gekennzeichnet, sodass jeder sich das passende Rezept aussuchen kann. Zudem gibt es Grundrezepte für jahreszeitorientierte Gewürzmischungen. Die Rezepte sind leicht nachzukochen und so wirklich gut für Einsteiger geeignet. Laura Plumb führt beispielhaft an Wochenplänen auf, wie abwechslungsreiche ayurvedische Küche aussehen kann. Neben Klassikern der Ayurveda-Küche sind auch ihre persönlichen Neuinterpretationen enthalten.
Fazit:
Insgesamt ein ordentliches Ayurveda-Kochbuch. Hier hätten ein paar mehr Bilder der Gerichte gut getan, was aber dem Inhalt keinen Abbruch tut.
Dana Schwandt
Easy Ayurveda - Das Kochbuch
Eins gleich vorneweg: Ich finde dieses Buch sehr schön. Es ist modern aufgemacht und enthält leckere, meist einfache Rezepte. Dazu kommen attraktive Bilder und viele kleine Tipps, wie zum Beispiel der „Blick in den Küchenschrank“ der Autorin. So hat man die haltbaren Zutaten der Rezepte schon zu Hause und muss nur noch frisches Obst und Gemüse einkaufen. Und auch wer noch nicht weiß, wie man Reis oder Linsen kocht, wird in diesem Kochbuch fündig. Der Ansatz, die frische, gesunde Küche einfach und im Alltag gut umsetzbar zu machen, ist meiner Meinung nach absolut richtig.
Dana Schwandt schreibt, sie habe sich bewusst gegen die Erwähnung der Doshas in diesem Buch entschieden. Zitat: „Mein Buch ist nicht streng ayurvedisch.“ Da hat sie Recht. Es ist sogar erstaunlich wenig ayurvedisch, gemessen an der Tatsache, dass "Ayurveda-Kochbuch" drauf steht. Um das Ganze wenigstens ein bisschen in ayurvedische Bahnen zu lenken, nutzt die Autorin einen Trick. Sie ersetzt die Doshas durch „Verdauungstypen“. Dabei steht der sensible Verdauungstyp für Vata, der heiße für Pitta und der träge für Kapha. Das ist für den Leser wesentlich einfacher zu verstehen, als die abstrakte Dosha-Lehre – schließlich kennt jeder seine eigene Verdauung am besten. Und es ist aus Marketingsicht clever, denn so entsteht ihr ganz eigener „Ichgold-Style“, wie sie es nennt. Daraus ist im Social-Media-Bereich bereits ein beachtliches Imperium geworden.
Fazit:
Ein attraktives Kochbuch für vollwertige, gesunde und vor allem alltagstaugliche Küche. Besonders Kochanfänger werden daran sicher Freude haben. Wer sich aber aus gesundheitlichen Gründen ernsthaft mit dem Thema Ayurveda / ayurvedische Ernährung beschäftigen möchte, sollte aber besser zu anderen Titeln greifen.
Volker Mehl
Meine Ayurveda-Familienküche
Ein optisch sehr modernes Kochbuch mit familientauglichen Rezepten und sehr vielen Bildern von Volker Mehl. Es erinnert an manchen Stellen an einen gedruckten Instagram-Account. Einziges Problem: Es ist leider kein Ayurveda drin. Zumindest was die Rezepte angeht. Mir ist nicht klar, was eine Pizza mit Weißmehl und Hefe oder ganz normale Vanillekipferl mit Ayurveda zu tun haben sollen. Sicher, man soll in ruhiger, harmonischer Umgebung essen und mit liebe vegetarisch Kochen – geschenkt. Aber wäre das der einzige Maßstab, wäre quasi jedes Rezept, das nicht gerade vom Schwein oder aus der Dose kommt, ayurvedisch - solange man sich beim Essen nicht streitet. Eine solche vereinfachte Sichtweise wertet das komplexe Gesundheitssystem des Ayurveda zum schnöden Lifestyle-Trend ab. Da helfen auch keine einführenden Texte über ayurvedische Grundprinzipien und die üblicherweise verwendeten Gewürze.
Im Ayurveda geht es ja nun mal in erster Linie darum, was WER isst. Denn nicht für jeden ist das gleiche Lebensmittel gleich gut, jedes Dosha benötigt andere Nahrung. Das System des Ayurveda gibt jedem Einzelnen eine Info an die Hand, welche Nahrungsmittel, Gewürze und Zubereitungsformen für ihn oder sie wann und wo die falschen bzw. die richtigen sind. Leider kann ich in diesem Buch nichts davon finden. Abgesehen von der gelegentlichen Verwendung von Ghee und einem Dhal-Rezept ist das Werk also eher in die Kategorie „gesunde Familienküche“ einzuordnen - wobei das auch nicht für alle Rezepte gilt. Positiv: Die Rezepte sind einfach umzusetzen und für alle Familienmitglieder geeignet. Aber "Tridosha", also für jeden Konstitutionstyp geeignet, sind sie sicher nicht.
Fazit:
„Meine Ayurveda-Familienküche“ ist meiner Meinung nach kein Ayurveda-Kochbuch. Es ist ein Familien-Kochbuch, das unter anderem auch ein paar gesunde Rezepte enthält. Aber das ist dann eben „gesunde Familienküche“ – und kein Ayurveda.