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Die besten Ayurveda-Kochbücher - und ein Flop

14. September 2023

 Immer frisch gekocht, passend zur Dosha-Konstitution, mit Liebe zubereitet und mit Achtsamkeit genossen – das sind die perfekten Zutaten für ein ayurvedisches Gericht. Damit das Essen lecker und gesund gleichzeitig ist, sollten sich Ayurveda-Neulinge zunächst an die Rezepte erfahrener Ayurveda-Köche halten. Wir haben den Kochbuch-Markt durchstöbert und dabei unter anderem ein paar echte Highlights gefunden, die den Einstieg in die Ayurveda-Küche leicht und lecker machen.


Usha Lad / Vasant Lad
Das Kochbuch des Ayurveda - Selbstheilung durch die ayurvedische Küche

Wer sich für das ayurvedische Medizinsystem interessiert, kommt an Vasant Lad nicht vorbei. Er ist sicher einer der erfahrensten und versiertesten Ayurveda-Experten unserer Zeit. Und da die Ernährung den wichtigsten Stellenwert im Ayurveda einnimmt, ist ein gutes Kochbuch auch aus therapeutischer Sicht unverzichtbar. Entsprechend hat das Kochbuch von Vasant Lad „Hand und Fuß“. Es ist nicht einfach nur leckere Küche mit exotischen Zutaten, sondern eben – ganz im Sinne des Ayurveda – Nahrung die Heilpotential hat. Dabei gibt Vasant Lad stets Informationen zu den Auswirkungen des jeweiligen Gerichts auf die individuelle Konstitution. Er erklärt auch, wie sich verschiedene Zutaten und Gewürze in Bezug auf den Körper und die Doshas bemerkbar machen können. 

Die Rezepte stammen von seiner Frau Usha. Und sie weiß wirklich, wie es geht! Echt lecker: der Gemüse-Gewürzreis und die Sabji-Rezepte. Damit wird ayurvedische Gemüsevielfalt zum Leckerbissen! Das tolle an diesem Buch ist, dass die Rezepte relativ einfach zu kochen sind. Die Standards der ayurvedischen Küche sollte man zu Hause haben (z.B. Ghee, Senfsamen, Kurkuma, Koriander, Zimt oder Kardamom), aber sonst stellen die Rezepte keine besonderen Anforderungen an den Koch. Über die Kochrezepte hinaus enthält Das Kochbuch des Ayurveda mehr als 300 einfache ayurvedische Hausmittel für die Behandlung vielfältiger Beschwerden – von der einfachen Erkältung über Hauterkrankungen bis hin zur Stabilisierung des Blutzuckerspiegels bei Diabetikern. Zusätzlich enthält das Buch einen Fragebogen für die Ermittlung der eigenen Konstitution und Ernährungsrichtlinien für die jeweiligen Konstitutionstypen.

Fazit: 
Für mich noch immer das beste ayurvedische Kochbuch für alle, die indische Küche mögen oder es einmal ausprobieren möchten. Daumen hoch, fünf Sterne und ein dickes Dankeschön an Dr. Lad, für dieses bereichernde und umfassende Grundlagenwerk der ayurvedischen Koch- und Heilkunde. 

Irene Rhyner
Europäische Ayurveda Küche

Dieses Buch ist nur ein halbes Kochbuch, denn nur ein gutes Drittel der Buchseiten enthält Rezepte. Der Großteil ist eine umfassende Einführung in die ayurvedische Denkweise und Theorie der ayurvedischen Ernährung. Ein recht ausführlicher "Typen-Test" ist ebenfalls enthalten. Interessant finde ich persönlich die Beispiele der Dosha-Konstitutionen, die mit Passbildern aufgelistet sind. Hier wird deutlich, dass es unmöglich ist, eine ordentliche ayurvedische Typbestimmung nur an Äußerlichkeiten festzumachen. Auch dem Thema „Gewichtsreduktion und Diät mit Ayurveda“ widmet die Autorin ein ganzes Kapitel, was sicher einen Nerv bei den Lesern treffen dürfte.

Die Rezepte im Buch sind wunderschön bebildert – das macht Lust aufs Kochen! Jedes Rezept beinhaltet Hinweise zu Varianten für jedes Dosha und eine Zutatenliste für jeweils eine und vier Personen. So spart man sich das Umrechnen, ein netter Service. Die Rubrik „Typgerechte Gewürzmischungen und Ghees“ erleichtert das passende würzen. Besonders schönes Extra: einzelne Kräuter, Pflanzen und Gewürze werden mit ihren Wirkungen auf Dosha und Gesundheit sowie ihren Verwendungsmöglichkeiten in der Küche erklärt. Irene Rhyner ist Ayurveda-Therapeutin und lebt mit ihrem Mann, dem renommierten Ayurveda-Experten und Autor Hans H. Rhyner, in der Schweiz.

Fazit: 
Man spürt das Herzblut, das Irene Rhyner in dieses Buch gesteckt hat. Mit der ausführlichen Einleitung ins Thema und vielen detailreichen Tipps und Dosha-Hinweisen ist das Buch sehr empfehlenswert für alle, die sich intensiver mit dem ayurvedischen System im Allgemeinen und ayurvedischer Ernährung im Besonderen beschäftigen möchten.

Nicky Sitaram Sabnis
Das große Ayurveda Kochbuch

Der Fokus liegt bei diesem fundierten Ayurveda-Kochbuch Rezepten aus der indischen Küche. Und die sind großartig und sehr schön präsentiert! Das Buch bietet eine vergleichsweise kleine, aber sehr gute Einführung in das ayurvedische System sowie einen Dosha-Test mit den passenden Erklärungen in Bezug auf die individuellen Ergebnisse des Lesers. Zu jedem (Misch-)Typ werden die passenden Nahrungsmittel vorgestellt – und später in köstlichen Rezepten verarbeitet. Für jedes Gericht gibt Nicky Sitaram Sabnis einen Hinweis darauf, für welches Dosha es geeignet ist. Die sinnvolle Aufteilung nach Getränken, vegetarischen Hauptspeisen, Beilagen, Salate usw. macht es dem Leser einfach, für den jeweiligen Bedarf das Passende zu finden. Eine Besonderheit auf dem Markt der Ayurveda-Kochbücher ist die Rubrik „Fisch oder Fleisch“, was es für alle Nicht-Vegetarier besonders interessant macht. 

Die Rezepte sind allesamt indisch inspiriert und machen Lust aufs Ausprobieren. Dabei sollte man die üblichen ayurvedischen Gewürze im Haus haben. Manche spezielle Zutat – wie zum Beispiel Amchur Mangopulver oder Tamarindenpaste – sind sicher nicht ganz leicht im Supermarkt zu bekommen. Doch lassen sich viele Zutaten durch westliche Ersetzen und so sind die Rezepte auch für den Laien gut umsetzbar. Autor und Ayurveda-Fachmann Nicky Sitaram Sabnis stammt aus Indien und lebt seit inzwischen mehr als 20 Jahren in Bayern, wo er unter anderem ein Seminarzentrum für ayurvedische Küche betreibt.

Fazit: 
Vollste Empfehlung für alle, die gerne relativ einfach indisch kochen und dabei die ayurvedischen Grundregeln beachten möchten!

Nicky Sitaram Sabnis
Achtsame Ayurveda-Küche

In diesem schönen Buch stellt Ayurveda-Kochexperte Nicky Sitaram Sabnis 120 Tridosha-Rezepte vom Feinsten vor. Doch es geht ihm nicht nur um Zutaten und Methoden... der Autor möchte den Leser Sensibilisieren für das Thema Achtsamkeit - beim Kochen und im Leben allgemein. Für ihn ist die achtsame Zubereitung von Speisen eine Art meditativer Akt, der Ruhe und Entspannung bringen kann. Ob sich die Rezepte im Buch wirklich alle stressfrei nachkochen lassen, liegt sicher im Auge des Kochs. Jedenfalls ist das Buch ein umfassendes Standardwerk der Ayurveda-Küche mit Typentest, Lebensmittellisten, Menüvorschlägen und Alltagstipps, die auch für Neulinge der indischen Heilkunst geeignet sind. Die meist vegetarischen Rezepte sind sehr ansprechend präsentiert. Dabei reicht die Palette von Suppen über Gemüse bis zum Tee-Rezept. Das Gute ist, dass sie entsprechend der Tridosha-Küche aufgebaut sind und dadurch zu allen Dosha-Typen passen. Sinnvoll ist auch der Abschnitt über die "Ayurveda-Auszeit", in dem der Autor Ernährungs- und Verhaltens-Tipps für eine Kur beschreibt.

Fazit: 
Nicky Sitaram Sabnis ist ein sehr erfahrener und guter Ayurveda-Koch. MIt diesem wunderbaren Kochbuch fügt er dem reinen Kochen noch einen anderen Aspekt hinzu: die Achtsamkeit. Im Sinne der Ganzheitlichen Philosophie des Ayurveda sehr gelungen! 

Tasty Katy
Modern Ayurveda

Sehr wertig und clean kommt dieses 300 Seiten starke Kochbuch der Foodbloggerin Katharina Döricht („Tasty Katy“) daher. Es bietet eine abwechslungsreiche Auswahl an Rezepten, die sich gut ins ayurvedische System übersetzen lassen. Leckere Frühstücksbrei-Variationen, viele Gemüsegerichte und gesunde Desserts werden jeweils mit moderner Bildsprache und kurzen Beschreibungen dargestellt. Auch Getränke wie Smoothies, die beliebte goldene Milch oder Ingwer-Zitronenwasser sind mit dabei. Vieles davon sind natürlich keine besonders komplexen Rezeptideen, aber aus dem Ayurveda eben nicht wegzudenken. Im Buch gibt es außerdem eine sehr kurze Einführung in das ayurvedische System sowie einen kleinen Ayurveda-Test. Was fehlt ist die Dosha-Information bei den Rezepten. Hinweise darauf gibt es nur vereinzelt in den beschreibenden Texten.

Die meisten Gerichte kommen mit bekannten westlichen Gewürzen aus. Für den europäischen Markt ist das auf jeden Fall hilfreich, denn nicht jeder mag täglich den Geschmack der indischen Standards wie Kreuzkümmel oder Kardamom. Besonders gut finde ich den Ansatz von Tasty Katy, bekannte Gerichte in gesunder Variante zu präsentieren – zum Beispiel Bolognese aus Linsen, Brownies auf Kürbis-Basis oder ayurvedische heiße Schokolade. Dabei bleibt alles stets einfach, die Zutatenlisten sind kurz, die Anleitungen kompakt. So können auch Kochanfänger oder gestresste Berufstätige öfter zu einer frisch gekochten Mahlzeit kommen.

Fazit:
Das Kochbuch von Tasty Katy kombiniert auf stylishe Art einfache Vollwert-Küche mit ayurvedischem Touch und ganzheitlichem Denkansatz. Die gelungene Mischung aus westlichen und klassisch indisch-ayurvedischen Gerichten bietet für jeden Geschmack etwas. Für Einsteiger gibt es zudem einige clevere Tipps, wie man seine Ernährung ohne großen Aufwand "ayurvedischer" machen kann. Wer sich täglich mit gesundem Essen etwas Gutes tun möchte und keine ausführlichen Einführungen in die ayurvedische Ernährungslehre sucht, ist mit diesem Kochbuch gut beraten.

Sandra Hartmann
Ayurveda-Alchemist – Die große Ayurveda Kochschule

Ayurveda-Köchin Sandra Hartmann gewährt in diesem Kochbuch einen Einblick in ihr beachtliches Repertoire. Nach einem kurzen Einblick in die Theorie der ayurvedischen Ernährung kann der Leser anhand einer Tabelle seine eigene Dosha-Konstitution bestimmen. Passend dazu gibt es auch gleich ein paar ayurvedische Ernährungstipps. Besonders erwähnenswert ist das „Ayurveda Gewürzlexikon“, wo auch die Herstellung von Masalas, den traditionellen indischen Gewürzmischungen, beschrieben ist. Leider fehlt aber gerade in diesem für den Ayurveda so wichtigen Kapitel – ebenso wie bei den Rezepten – der eigentlich so essentielle Dosha-Bezug.

Dass die Autorin ein Kochprofi ist, merkt man den Rezepten an. Die Gerichte sind meist vegan, klassisch-indisch und haben häufig eine etwas längere Zutatenliste. Auch dürfte die Auswahl der Zutaten so manchen Hobbykoch im Alltag vor eine Herausforderung stellen, denn sicher hat nicht jeder Supermarkt Okra-Schoten, weiße Mohnsamen oder schwarzes Salz vorrätig. Und die Verwendung von drei Blättern Mangold oder einer Scheibe Hokkaido-Kürbis ist in Bezug auf das Thema Resteverwertung nicht ganz alltagstauglich. Aber wer am Wochenende einmal authentisch-indisch kochen möchte, findet in dem Kochbuch tolle Anregungen. Leckermäuler werden sich über das vergleichsweise große Kapitel der ayurvedisch-veganen Süßspeisen und Kuchen freuen.

Fazit:
Der Begriff Kochschule im Titel ist vielleicht etwas irreführend, denn es wird (bis auf die Herstellung von Paneer) eigentlich nicht detailliert gezeigt, wie man die einzelnen Gerichte zubereitet. Doch wer auf der Suche nach guten, authentisch indisch-ayurvedischen Rezepten ist, dem wird das Buch gefallen. 

Nicky Sitaram Sabnis
Jetzt koche ich ayurvedisch – Schnelle Küche für Einsteiger

Und noch so eine schöne Rezeptsammlung von Nicky Sitaram Sabnis – diesmal mit dem Fokus auf leicht umsetzbarer Einsteigerküche für Berufstätige. Nach einer sehr kurzen und auch für Ayurveda-Einsteiger verständlichen Einführung in die ayurvedische Denkweise folgen 80 wunderbare, indisch inspirierte Gerichte, d ie auch Kochanfänger hinbekommen können. Auch einige Fisch- und Fleischrezepte sind dabei, darunter Klassiker wie Chicken Tikka Masala oder Tandoori Chicken. Da in der ayurvedischen Ernährung Suppen einen hohen Stellenwert haben, gibt es dafür besonders viele Rezepte. Schön finde ich persönlich Sabnis Spezialabteilung: die hauseigenen eigenen Gewürzmischungen, wie zum Beispiel das bayerisch angehauchte „Bayurveda Masala“. Einzig die Hinweise auf konstitutionsbezogene Abwandlungen der Rezepte fehlen. Die gibt es nur bei den ayurvedischen Gewürzen, die in einem eigenen Kapitel kurz mit ihren gesundheitlichen Wirkungen beschrieben werden. Doch da es sich bei den Rezepten meist um Tridosha-Küche handelt, die für jede Konstitution geeignet ist, ist das zu verschmerzen. Dafür liegt der Autor mit seiner Kennzeichnung, ob es sich um ein vegetarisches, veganes, glutenfreies oder laktosefreies Rezept handelt, voll im Trend.

Fazit:
Große Einführungen in die ayurvedische Ernährung bietet das Buch nicht. Doch es ist ein sehr schönes Kochbuch für Einsteiger, die sich der indisch-ayurvedischen Küche auf möglichst unkomplizierte Art nähern möchten. Klare Empfehlung also für alle, die auf der Suche nach guten und einfachen Rezepten sind.


Laura Plumb
Ayurveda-Kochbuch für Einsteiger

Die amerikanische Kochbuch-Autorin und TV-Moderatorin Laura Plumb gibt in diesem Werk eine Einführung in die Grundprinzipien des Ayurveda. Ein kleiner Dosha-Schnelltest ist ebenfalls inkludiert. Die Rezepte sind entsprechend der Jahreszeiten und Doshas gekennzeichnet, sodass jeder sich das passende Rezept aussuchen kann. Zudem gibt es Grundrezepte für jahreszeitorientierte Gewürzmischungen. Die Rezepte sind leicht nachzukochen und so wirklich gut für Einsteiger geeignet. Laura Plumb führt beispielhaft an Wochenplänen auf, wie abwechslungsreiche ayurvedische Küche aussehen kann. Neben Klassikern der Ayurveda-Küche sind auch ihre persönlichen Neuinterpretationen enthalten.

Fazit: 
Insgesamt ein ordentliches Ayurveda-Kochbuch. Hier hätten ein paar mehr Bilder der Gerichte gut getan, was aber dem Inhalt keinen Abbruch tut.


Dana Schwandt
Easy Ayurveda - Das Kochbuch

Eins gleich vorneweg: Ich finde dieses Buch sehr schön. Es ist modern aufgemacht und enthält leckere, meist einfache Rezepte. Dazu kommen attraktive Bilder und viele kleine Tipps, wie zum Beispiel der „Blick in den Küchenschrank“ der Autorin. So hat man die haltbaren Zutaten der Rezepte schon zu Hause und muss nur noch frisches Obst und Gemüse einkaufen. Und auch wer noch nicht weiß, wie man Reis oder Linsen kocht, wird in diesem Kochbuch fündig. Der Ansatz, die frische, gesunde Küche einfach und im Alltag gut umsetzbar zu machen, ist meiner Meinung nach absolut richtig.

Dana Schwandt schreibt, sie habe sich bewusst gegen die Erwähnung der Doshas in diesem Buch entschieden. Zitat: „Mein Buch ist nicht streng ayurvedisch.“ Da hat sie Recht. Es ist sogar erstaunlich wenig ayurvedisch, gemessen an der Tatsache, dass "Ayurveda-Kochbuch" drauf steht. Um das Ganze wenigstens ein bisschen in ayurvedische Bahnen zu lenken, nutzt die Autorin einen Trick. Sie ersetzt die Doshas durch „Verdauungstypen“. Dabei steht der sensible Verdauungstyp für Vata, der heiße für Pitta und der träge für Kapha. Das ist für den Leser wesentlich einfacher zu verstehen, als die abstrakte Dosha-Lehre – schließlich kennt jeder seine eigene Verdauung am besten. Und es ist aus Marketingsicht clever, denn so entsteht ihr ganz eigener „Ichgold-Style“, wie sie es nennt. Daraus ist im Social-Media-Bereich bereits ein beachtliches Imperium geworden.

Fazit:
Ein attraktives Kochbuch für vollwertige, gesunde und vor allem alltagstaugliche Küche. Besonders Kochanfänger werden daran sicher Freude haben. Wer sich aber aus gesundheitlichen Gründen ernsthaft mit dem Thema Ayurveda / ayurvedische Ernährung beschäftigen möchte, sollte aber besser zu anderen Titeln greifen.


Volker Mehl
Meine Ayurveda-Familienküche

Ein optisch sehr modernes Kochbuch mit familientauglichen Rezepten und sehr vielen Bildern von Volker Mehl. Es erinnert an manchen Stellen an einen gedruckten Instagram-Account. Einziges Problem: Es ist leider kein Ayurveda drin. Zumindest was die Rezepte angeht. Mir ist nicht klar, was eine Pizza mit Weißmehl und Hefe oder ganz normale Vanillekipferl mit Ayurveda zu tun haben sollen. Sicher, man soll in ruhiger, harmonischer Umgebung essen und mit liebe vegetarisch Kochen – geschenkt. Aber wäre das der einzige Maßstab, wäre quasi jedes Rezept, das nicht gerade vom Schwein oder aus der Dose kommt, ayurvedisch - solange man sich beim Essen nicht streitet. Eine solche vereinfachte Sichtweise wertet das komplexe Gesundheitssystem des Ayurveda zum schnöden Lifestyle-Trend ab. Da helfen auch keine einführenden Texte über ayurvedische Grundprinzipien und die üblicherweise verwendeten Gewürze. 

Im Ayurveda geht es ja nun mal in erster Linie darum, was WER isst. Denn nicht für jeden ist das gleiche Lebensmittel gleich gut, jedes Dosha benötigt andere Nahrung. Das System des Ayurveda gibt jedem Einzelnen eine Info an die Hand, welche Nahrungsmittel, Gewürze und Zubereitungsformen für ihn oder sie wann und wo die falschen bzw. die richtigen sind. Leider kann ich in diesem Buch nichts davon finden. Abgesehen von der gelegentlichen Verwendung von Ghee und einem Dhal-Rezept ist das Werk also eher in die Kategorie „gesunde Familienküche“ einzuordnen - wobei das auch nicht für alle Rezepte gilt. Positiv: Die Rezepte sind einfach umzusetzen und für alle Familienmitglieder geeignet. Aber "Tridosha", also für jeden Konstitutionstyp geeignet, sind sie sicher nicht.

Fazit: 
„Meine Ayurveda-Familienküche“ ist meiner Meinung nach kein Ayurveda-Kochbuch. Es ist ein Familien-Kochbuch, das unter anderem auch ein paar gesunde Rezepte enthält. Aber das ist dann eben „gesunde Familienküche“ – und kein Ayurveda.

1. Oktober 2023
Fünf Tage Extra-Urlaub z.B. für Yoga, Meditation oder Sprachkurse - und nur wenige nehmen sie in Anspruch! Viele Arbeitnehmer wissen nicht, dass ihnen per Gesetz zusätzlicher Urlaub zur Weiterbildung zusteht. Eine ganze Woche (fünf Arbeitstage) dürfen sie zusätzlich zum Jahresurlaub nutzen, um sich in einem Thema nach Wahl fortzubilden. Wir erklären, wie es geht...
14. September 2023
Hatha-Yoga Genau genommen ist Hatha Yoga eigentlich kein Yogastil, sondern vielmehr ein Überbegriff für die meisten im Westen praktizierten Yogastile, die mit der Mischung aus Körper-, Atem- und Meditationsübungen arbeiten. „Hatha“ bedeutet so viel wie Kraft oder auch Hartnäckigkeit. Damit wird deutlich, dass das eigentliche Ziel des Yoga mit einer gewissen Anstrengung verbunden ist. Wichtig ist vor allem eine regelmäßige Übungspraxis. Das Wort wird aber auch manchmal gedeutet als Verbindung der Silben "Ha" für Sonne (Kraft, erhitzend) und "tha" für Mond (Stille, kühlend). Hatha Yoga soll also eine Verbindung der beiden Elemente und damit einen Ausgleich bewirken. Yoga in der Tradition T. Krishnamacharya/T.K.V. Desikachar (auch "Viniyoga“ genannt) Diese auf dem Hatha Yoga basierende Tradition ist vielleicht die grundlegendste der heutigen Zeit - aber dennoch vergleichsweise unbekannt. Der hochverehrte indische Yogameister Sri Tirumalai Krishnamacharya lehrte in besonderer Weise und war Lehrer vieler bekannter Yogalehrerinnen und –lehrer, wie beispielsweise B.K.S. Iyengar, Pattabhi Jois, Indira Devi oder sein Sohn T.K.V. Desikachar. Atmung und Bewegung werden in dieser Übungspraxis präzise koordiniert, die Abläufe sind meist fließend (dynamisches Üben). Philosophie, Reflexion und Meditation nehmen einen großen Stellenwert ein, denn die Wirkung soll ganzheitlich Körper und Geist erfassen. Kernpunkt ist die individuelle Anpassung der Übungen an die Bedürfnisse des Einzelnen. "Yoga soll für alle praktizierbar sein" ist die Devise. Auf Alter, Fitness-Level und Yoga-Erfahrung wird bei der Auswahl der Übungen eingegangen. Entsprechend ist der Einzelunterricht mit der Erstellung eines individuellen Übungsprogramms optimal. Doch auch Gruppenunterricht wird angeboten, dann meist mit einem übergeordneten Thema für einen Kursblock. Ashtanga- oder Vinyasa-Yoga ... ist eine sportlich-fordernde Form des Yoga. Vom Inder Sri Krishna Pattabhi Jois entwickelt (auch er war Schüler des berühmten Krishnamacharya), werden in dieser dynamischen Form des Hatha-Yoga eine Reihe festgelegter Asanas geübt, die oft mit einer bestimmten Atmung (Ujjayi) verbunden wird. Sprünge und kraftvolle Haltungen bringen die Teilnehmer ins Schwitzen und sollen so entgiftend wirken. Nur für junge, sehr sportliche Yogis geeignet, die keinerlei körperlichen Beschwerden oder Rückenprobleme haben. Iyengar-Yoga ... wurde vom Inder B.K.S. Iyengar, einem Schüler von T. Krishnamacharya, begründet und zeichnet sich durch die kraftvolle und exakte, meist statische Ausführung von Asanas aus, oftmals auch mit Hilfsmitteln wie Klötzen oder Gurten. Jivamukti-Yoga ... verfolgt einen tänzerisch-fließenden Ansatz mit viel Gesang. Er wurde in den 80er Jahren in New York entwickelt und soll mentale Stärke und Ausgeglichenheit fördern. Kundalini-Yoga ... verfolgt die Lehre von Yogi Bhajan, der mit dieser Yogaform die „Kundalini“ anregen wollte. Diese Energie sitzt im Becken und wird oft als ruhende Schlange dargestellt. Das Erwecken der Kundalini soll durch intensive Atemübungen (Pranayama), Körperhaltungen (Asana), reinigende Übungen (Kriya), Meditation und das Singen von Mantras erreicht werden. Kundalini-Yoga ist eine entsprechend ruhige und meditative Yoga-Form. Power-Yoga ... ist ein amerikanisch-sportlicher Yogastil, der durch viele Prominente bekannt wurde. Unter anderem sollen angeblich Madonna oder Claudia Schiffer auf Power-Yoga vertrauen. Durch längeres Halten von Yoga-Positionen soll Koordination, Kraft und Balance geübt werden. Insgesamt ist Power-Yoga eher ein forderndes Sport-Workout mit Asanas als eine ernsthafte Yoga-Praxis. Prana Flow ... wurde durch seine Erfinderin, die Amerikanerin Shiva Rea, die sich selbst als "Feuerhüterin" bezeichnen lässt und Ihre Workshops vornehmlich in den schönsten Urlaubsgebieten der Welt anbietet, ebenfalls als Marke geschützt. Diese Variante des Vinyasa-Yoga zeichnet sich durch fließende, dynamische Bewegungen aus, die das „innere Feuer“ (Agni) stärken sollen. Das Ganze erscheint wie ein trendiges Lifestyle-Geschäftsmodell und ist für junge und sportliche Teilnehmer geeignet. Raja-Yoga ... bezeichnet den meditativen Stil, der Bezug nimmt auf die Philosophie des „achtgliedrigen Pfads“ der alten Schriften des Inders Patanjali. Hier wird verstärkt mental gearbeitet. TriYoga ... ist ebenfalls eine geschützte Marke, diesmal unter der Regie der Amerikanerin Kali Ray, die Yoga nicht von einem Lehrer, sondern im Selbststudium erlernt hat. Neben fließend ausgeführten Asanas und Pranayama gibt es hier eine Reihe von Handmudras (Fingerstellungen). Laut Kali Ray, die sich "Kaliji" nennt, wurden ihr diese Handmudras durch die "Kundalini" selbst eingegeben. Yin-Yoga ... ist ebenfalls ein Yogatrend aus den USA. Dieser ruhige Yogastil stellt eine Art Gegenpol zum sportlichen Ashtanga-Yoga dar. Die Körperübungen werden ohne aktive Muskelkraft über einen längeren Zeitraum von drei bis fünf Minuten gehalten. So soll bis in die tieferen Körperschichten hinein gedehnt und verklebte Faszien auf sanfte Weise gelöst werden. Hormon-Yoga ... wurde im Original von der Brasilianerin Dinah Rodrigues entwickelt. Bestimmte Asanas aus dem Hatha-Yoga und Kundalini-Yoga werden dabei mit Energie- und Atemübungen kombiniert. Vorrangig sollen die Eierstöcke, Schilddrüse und Nebennieren stimuliert werden, um die Hormonproduktion anzuregen. Bikram-Yoga ... ist eine eingetragene Marke. Die immer gleiche rechtlich geschützte Serie von 24 Yoga-Übungen werden in einem auf 40 Grad geheizten Raum bei etwa 40 Prozent Luftfeuchtigkeit praktiziert. Dazu kommen noch zwei Atemübungen (Pranayama). Der aufgrund verschiedener Vorkommnisse und Gerichtsverfahren sehr umstrittene Inder Bikram Choudhury hat diese Reihenfolge zusammengestellt und schützen lassen. Seine sehr wirtschaftliche Sicht auf Yoga und die Idee, einen Wettbewerb daraus zu machen (was im krassen Gegensatz zu den Aussagen der Yogaphilosophie steht) sorgt bei vielen Yogalehrern für Unmut. Flying- oder Aerial-Yoga ... ist eine relativ neue, akrobatische Yogaform, bei der die Schüler Asanas mit einem an der Decke befestigten Tuch praktizieren. Hier ist erhöhte Körperspannung gefragt, ein gutes Gleichgewichtsgefühl und ein wenig Mut. Acro-Yoga ... stellt körperlich sicher die größten Anforderungen an die Übenden. Bei dieser Mischung aus Akrobatik, Cheerleading und Yoga ist ein Partner notwendig, der den anderen in verschiedenen "schwebenden" Positionen hält.
14. September 2023
Das Allgäu ist schön. Seine sanften Hügel und die sattgrüne Natur bilden den perfekten Rahmen für Wandern, Wellness - und Meditation! So auch für die Retreats, die fast jede Woche im Buddha-Haus unweit von Kempten stattfinden. Ein langes Wochenende oder eine ganze Woche mit Achtsamkeit, Ruhe und Einkehr, scheinbar am Ende der Welt. Obwohl die Aufgabe des Buddha-Hauses die Vermittlung der Lehre des Buddha ist, muss man kein Buddhist sein, um hier ein Seminar zu belegen. Die Veranstaltungen sind offen für alle, niemand wird "bekehrt". Meditation ist schließlich keine religiöse Praxis, sondern besitzt eine wohltuende Wirkung auf die körperliche und geistige Gesundheit. Prädikat also: sehr empfehlenswert! So begebe ich mich auch auf meine ganz persönliche Auszeit vom Alltag. Von Donnerstag bis Sonntag keine Mails, kein Telefon, keine Arbeit, keine Familie - mal wirklich raus aus allem! Allerdings ist Meditieren eine Auszeit der anderen Art. Denn statt Wellness, Massage und Sauna geht es auf einem Meditations-Retreat vergleichsweise straff zu. In diesem Fall heißt die Routine: Aufstehen um 6:00 Uhr, dann Meditation, Yoga und Frühstück. Danach reihen sich Sitz- und Gehmeditation aneinander, nur unterbrochen von den Essenspausen, freiwilligen Arbeitseinsätzen im Haus und kurzen Gesprächen mit Kursleiterin Karen Kold-Wagner. Am Abend gibt es noch Vorträge zu verschiedenen Themen des Buddhismus. Was sich auf den ersten Blick vielleicht etwas hart anhört, ist auf den zweiten Blick eine wohltuend gleichförmige Tagesstruktur. Jede Tätigkeit hat ihre Zeit, nichts wird gleichzeitig gemacht, kein Multitasking, kein unnötiges Geplapper. Es wird geschwiegen, um besser "bei sich" bleiben zu können. Handy und Fernsehen sind natürlich tabu, Achtsamkeit ist das große Zauberwort während des gesamten Aufenthaltes. Achtsam essen, achtsam gehen, achtsam arbeiten. Das müssen die meisten Teilnehmer erst einmal wieder lernen, denn im Alltag herrscht die Zerstreuung. Im Buddha-Haus will man das Gegenteil erreichen: den Geist auf eine einzige Sache ausrichten. In der Meditation ist das zum Beispiel der Atem, eine Empfindung an einer bestimmten Körperstelle oder ein Gefühl, wie zum Beispiel die berühmte "Liebende Güte" der Buddhisten. Vier Tage sind eine kurze Zeit, um das zu üben. Und wenn man wieder zurück nach Hause fährt, gewöhnt man sich schnell wieder an den alten Rhythmus. Dennoch: die Teilnehmer berichten in der Regel, einen wichtigen Anstoß für mehr Achtsamkeit im Alltag erhalten zu haben. Die Meditationspraxis können viele auch im heimischen Umfeld weiter führen und so nach einiger Zeit des Übens von den vielen positiven Auswirkungen profitieren. Die sind so vielfältig und erstaunlich, dass die Neurowissenschaft darüber gerade ins Schwärmen gerät. Doch dafür braucht es einen extra Blog-Artikel. Fest steht: Die Anstrengung lohnt in jedem Fall! Die regelmäßigen Seminare im Buddha-Haus sind sehr preiswert. Das ist nur möglich, weil die Initiative als gemeinnütziger Verein betrieben wird und zum größten Teil von Spenden lebt. Die Teilnehmer müssen ihren Teil zum Unterhalt dazu tun und durch "selbstlose Hilfe" das Team vor Ort unterstützen. Dabei haben die Gäste die Wahl zwischen Diensten wie Spülen, Putzen oder Gartenarbeit. Wohlgemerkt: nur eine Stunde täglich. Schon im Jahr 1989 ließ die buddhistische Nonne und Meditationsmeisterin Ayya Khema das alte Bauernhaus bei Kempten zum Buddha-Haus umbauen - und damit zum Zentrum des Buddhismus in Bayern. Im Winter 2018 wurde es renoviert und erweitert. Viele neue Gästezimmer wurden geschaffen, durch einen Anbau wurde der Meditationsraum vergrößert, Fensterflächen lassen reichlich Licht und Luft hinein. Die Gästezimmer sind sehr einfach eingerichtet, aber sauber und zweckmäßig - mit heimischen Hölzern und weiß getünchten Wänden. Das Essen ist vegetarisch aus Bioanbau, gesund und gleichzeitig sehr lecker. Wer Lust bekommen hat, es einmal auszuprobieren und ein Seminar im Buddha-Haus zu buchen, findet hier die Kursprogramme und weitere Informationen: https://www.buddha-haus.de/
14. September 2023
Im Yoga kennen wir das Konzept von Duhkha, das man grob als Leid, Kummer, Unzufriedenheit oder auch Enge beschreiben kann. Einer der Hauptgründe, warum wir Yoga üben, ist das Duhkha zu reduzieren oder zukünftig zu vermeiden, um glücklicher leben zu können. Aber wie entsteht Duhkha überhaupt? Woher kommt es, dass wir immer wieder, oft selbst verschuldet und sehenden Auges, in die Fallen des Lebens tappen, uns niedergeschlagen und manchmal sogar depressiv fühlen? Die Yogaphilosophie des Patanjali bietet in der alten Schrift des „Yogasutra“ eine Antwort. Nach Patanjali sind es die Kleshas, die tief im Menschen verwurzelten Triebe, die uns leiden lassen oder vorhandenes Leid verstärken. Diese fünf Kleshas sind Avidya (falsches Verstehen, Unwissenheit) Asmita (Ich-Bezogenheit, Egoismus) Raga (Gier, blinde Zuneigung) Dvesha (Abneigung, Hass, Vorurteile) Abhinivesha (Angst, Festhalten am Leben) Avidya – die Unwissenheit – schafft leiden, weil sie uns falsches für richtig halten lässt. Es geht dabei um die falsche Wahrnehmung von Tatsachen, die wir für absolut richtig erachten. Avidya legt sich wie ein Schleier über unsere Wahrnehmung. Dadurch wird unser Handeln beeinflusst und die anderen vier Kleshas können entstehen. Wir sind also nicht frei in unseren Entscheidungen, weil wir nicht klar sehen. Avidya, dieser Irrtum, ist sozusagen die „Mutter“ aller Kleshas. Denn wenn wir die Dinge einfach so wahrnehmen, wie sie sind, gibt es keinen Grund für Egoismus, Gier, Abneigung bzw. Hass oder Ängste. Avidya lässt uns Wesentliches mit Unwesentlichem, Reines mit Unreinem, Gutes mit Schlechtem und Vergängliches mit Ewigem verwechseln. Es handelt sich um eine Täuschung, von der wir im festen Glauben sind, es sei die Wahrheit. Kleine Beispiele aus dem Alltag gefällig? Der Nachbar grüßt nicht. Daraus kann ich den Schluss ziehen, dass er eine Abneigung gegen mich hat, ich vielleicht in der letzten Zeit etwas Falsches gesagt oder getan habe. Ich fange an zu überlegen, was das gewesen sein könnte, mir fällt nichts ein. Ich werde sauer auf ihn, weil ich keinen Grund für sein Verhalten erkennen kann. Daraufhin grüße ich ihn auch nicht mehr. Aus einer kleinen Begegnung kann so ein schlechtes nachbarschaftliches Verhältnis entstehen. Vielleicht war der Grund für das Verhalten des Nachbarn ganz banal. Vielleicht war er nur unaufmerksam oder hat mich nicht erkannt. Vielleicht hatte er seine Brille nicht auf oder war mit den Gedanken woanders. Avidya beeinflusst nicht nur unsere Gefühle, sondern auch unser Handeln. Aus diesem Handeln, das auf einem Irrtum beruht, entsteht Duhkha (Leid). „Immer ich!“ ist die Grundeinstellung bei Asmita , der Ich-Bezogenheit. Hier identifiziere ich mich komplett mit meinem Körper, meinen Stimmungen oder Gefühlen. Das führt entweder zu Unter- oder Überschätzung des Selbst. „Ich kann das nicht“ oder „Nur ich kann es“. Minderwertigkeitsgefühle oder Arroganz bzw. Ignoranz können die Folgen sein. Und diese schaffen Duhkha. Aus meiner Erfahrung heraus weiß ich, dass Schokolade gut schmeckt. Diese angenehme Erfahrung, das schöne Gefühl lässt mich mehr davon wollen. Das ist Raga , das drängende Verlangen. Glücksgefühle führen allerdings nach Patanjali zu Anhaftung, die kein Ende hat. Denn wir wollen ja immer mehr. Und das mündet - man ahnt es schon - in Duhkha. Im Beispiel von Schokolade sind die negativen Folgen bekannt, aber das Ganze lässt sich natürlich auf jede Art von Konsumverhalten (Stichwort: Sucht) oder auch auf das zwischenmenschliche Miteinander (Stichwort: Stalking) übertragen. Fazit: Die Gier nach Glück führt nicht zum Glück! Wenn ich vielleicht schon einmal von einem großen schwarzen Hund angeknurrt oder gar gebissen wurde, entwickelt sich daraus nicht selten eine Abneigung gegen große schwarze Hunde. Ich mag solche Hunde einfach nicht mehr. Ich behandle sie und im Zweifel auch ihre Herrchen/Frauchen schlechter, als andere, wenn sie mir auf der Straße begegnen. Außerdem halte ich Abstand, damit mir das nicht nochmal passiert. Das ist Dvesha . Auch wenn gerade der liebste Hund der Welt vor mir stünde, würde ich es nicht mitbekommen. Denn ich kann diesem Hund nicht unvoreingenommen und frei von alten Vorstellungen begegnen. Dvesha ist auch in Bezug auf das Thema Migration ein sehr „aktuelles“ Klesha, das zu vielerlei Leid führt. Abhinivesha ist der Überbegriff für Ängste aller Art, die letztlich alle ihren Ursprung in der Todesangst haben. Zweifel, Ungewissheit, Panik sind die Begleiter dieser Ängste, die es zu überwinden gilt. Die Angst vor der ungewissen Zukunft: Jeder Mensch hat sie, sie ist sozusagen Teil unserer DNA. Auch wenn die Vergänglichkeit von allem, auch vom eigenen Leben, eigentlich jedem bewusst sein sollte, so ist die Furcht davor sehr tief verwurzelt. Handlungen, die auf Angst basieren, sind in der Regel nicht gut für uns und führen selten zum Ziel. Wie singt Bodo Wartke so schön „Wer weiß schon, was die Zukunft bringt, wenn Du auch um sie bangst. Tu was du tust aus Liebe, tu es nicht aus Angst“. Ziel der Yogapraxis ist es, diese Triebe - die Kleshas - „abzuhobeln“ und dadurch zu reduzieren. Denn ganz verschwinden werden sie nie, sie sind Teil der menschlichen Veranlagung. Wir können sie also nur Stück für Stück verringern. Aber die Marschrichtung ist vorgegeben: Nur wenn wir klar sehen, werden wir frei in unseren Entscheidungen. Erst dann führen unsere Handlungen nicht mehr zu Leid, sondern zu Glück und Zufriedenheit. In diesem Sinne: Viel Spaß beim üben, es lohnt sich!
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18. Februar 2022
Akupressurmatten sind gerade in aller Munde. Sie sollen die Durchblutung und Entspannung fördern und sogar bei Rückenschmerzen hilfreich sein. Doch was können die „Nagelbetten“ wirklich? Wir machen den Test mit der "Original Shakti Mat" (mit Rabattcode).
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